Pfarrer Ernst Sieber

Pfarrer Ernst Sieber in Zürich (ZH), Schweiz † 2018

Ernst Sieber (* 24. Februar 1927 in Horgen; † 19. Mai 2018 in Zürich[1]), bekannt als Pfarrer Sieber, war ein Schweizer evangelisch-reformierter Pf...

Ernst Sieber (* 24. Februar 1927 in Horgen; † 19. Mai 2018 in Zürich[1]), bekannt als Pfarrer Sieber, war ein Schweizer evangelisch-reformierter Pfarrer, Leiter eines Sozialwerks, Autor mehrerer Bücher und Nationalrat. Schweizweit bekannt wurde er durch seinen Einsatz für Obdachlose, Drogensüchtige und Aidskranke. Ernst Sieber war ein Sohn des Elektromechanikers Hans Sieber und der Katharina Josepha Sieber-Hess. Er begann seine berufliche Laufbahn als Bauernknecht und besuchte bis 1947 die landwirtschaftliche Schule Strickhof. 1950 machte er auf dem zweiten Weg die Matura. Er studierte Theologie und wurde 1956 zum Pfarrer ordiniert. 1956 bis 1967 amtierte er als Pfarrer in Uitikon-Waldegg. Von 1967 bis zu seiner Pensionierung 1992 war er Pfarrer in Zürich-Altstetten. Von 1988 bis 1992 war er Dekan von Zürich. 1991 bis 1995 war er für die Evangelische Volkspartei im Nationalrat.[2] Sieber war mit der Sängerin Sonja Sieber-Vasalli verheiratet, hatte vier eigene, ein adoptiertes und drei Pflegekinder und lebte in Uitikon-Waldegg. Er verstarb im Mai 2018 im Alter von 91 Jahren im Stadtspital Triemli in Zürich im Kreise seiner Familie.[1] Die Abdankungsfeier fand im Grossmünster statt.[3] Im überdurchschnittlich kalten Winter von 1963 (siehe Seegfrörni) wurde man auf Sieber aufmerksam, als er in Zürich in einem alten Bunker eine Unterkunft für Obdachlose einrichtete. Daraus wurde eine selbstverwaltete Gemeinschaft von Obdachlosen, die 1975 in ein Haus zog, aus der heute die Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Suneboge (Sonnenbogen) mit 35 Betten und 20 geschützten Arbeitsplätzen geworden ist. Ende der 1980er-Jahre begann er, sich um die Drogensüchtigen auf dem Platzspitz zu kümmern. Es entstanden Anlaufstellen, Notschlafstellen, ein Aids-Hospiz und Rehabilitationseinrichtungen, die schliesslich in der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Sieber zusammengefasst wurden, die von ihm geleitet wurde. Die Sozialwerke wuchsen jedoch zu einer solchen Grösse an, dass Sieber der administrativen Aufgabe nicht gewachsen war. In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre waren die Sozialwerke wegen Liquiditätsproblemen in der Presse. Nach mehreren Reorganisationen, bei denen unter anderem Sieber von der Leitung zurücktrat und einige Werke ausgegliedert wurden, ist die Stiftung heute finanziell saniert. Pfarrer Sieber war bis zu seinem Tod in der praktischen Arbeit tätig. Die von ihm 1988 gegründete Stiftung «Sozialwerke Pfarrer Sieber» umfasst (Stand 2018) 16 Angebote und Einrichtungen wie Sune-Egge, Pfuusbus oder Brot-Egge. Für diese Institutionen arbeiten unter der Leitung des Pfarrers Christoph Zingg rund 180 Mitarbeiter mit einem Budget von rund 22 Millionen Franken.[4][5]

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Sieber_(Pfarrer)

Pfarrer Ernst Sieber
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